WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 5/2022

Im Aufwind Das Unternehmen N3 Engine Overhaul Services steht vor seinem nächsten Entwicklungsschritt. Nach der Indienststellung der ersten Boeing 787 „Dreamliner“ bei der Lufthansa wird das Arnstädter Werk künftig auch die Motoren dieses Typs instand halten. In diesen Tagen soll N3 die dafür nötige Betriebsgenehmigung erteilt werden. Perspektivisch wird auch die Beschäftigtenzahl von aktuell etwa 700 bis auf etwa 1.000 ansteigen. (tl) Weniger Arbeitsstunden Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik hat im Jahr 2020 eine erwerbstätige Person in Thüringen durchschnittlich 3,5 Prozent weniger Arbeitsstunden als im Vorjahr erbracht. Diese Entwicklung zeigte sich in nahezu allen kreisfreien Städten und Landkreisen in Thüringen. Bereits in den Jahren zuvor war eine stetige Abnahme der geleisteten Arbeitsstunden festzustellen. (tl) Investitionen gefordert Der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen fordert mehr Investitionen der öffentlichen Hand in Bauprojekte. Wie Hauptgeschäftsführer Burkhard Siebert mitteilte, sollten Bund, Land und auch Kommunen neue Anreize schaffen und so den Markt beruhigen. Siebert geht davon aus, dass neben den weiter steigenden Kosten für Energie, Personal und Baumaterial auch die Gasumlage die Bauwirtschaft in Thüringen hart treffen werde. Kommunen würden schon jetzt geplante Bauprojekte überdenken und ausdünnen. (tl) Mehr Aufträge Im 1. Halbjahr 2022 vermeldeten die Thüringer Industriebetriebe preisbereinigt insgesamt 1,3 Prozent mehr Aufträge als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik erhielten die Thüringer Betriebe bis Ende Juni 2022 durchschnittlich 0,8 Prozent mehr Bestellungen aus dem Ausland als im Jahr zuvor. Die Binnennachfrage stieg im gleichen Zeitraum um 1,7 Prozent. (tl) Mehr ausländische Azubis Zum Start des neuen Ausbildungsjahres haben in Ostthüringer Handwerksbetrieben mehr ausländische Auszubildende einen Lehrlingsvertrag unterschrieben. Wie die Handwerkskammer mitteilte, stieg die Zahl von zwölf im vergangenen Jahr auf aktuell 21. Sie stammen vor allem aus Vietnam, aber auch aus Syrien, Afghanistan, dem Tschad, Algerien, der Ukraine, Albanien, Russland und Ägypten. (tl) Kein Kunststoff mehr Die Altenburger Senf-Fabrik verabschiedet sich endgültig von Kunststoff-Verpackungen. Mit dem 30. Firmenjubiläum werden künftig sämtliche 500 Produkte in Glasbehälter gefüllt. Wie die Geschäftsführung mitteilte, werden damit mehr als zehn Tonnen Plastik im Jahr eingespart. Der Rohstoff Senfkörner wird jetzt im Altenburger Land angebaut. Vor Beginn des Ukrainekrieges wurden die Körner aus Russland importiert. Die Altenburger Senf-Fabrik füllt jeden Monat 200.000 Gläser Senf ab. (tl) Befürchtung Die Südthüringer Industrie- und Handelskammer fürchtet einen erheblichen Kaufkraftverlust bei den Menschen in Südthüringen. Grund seien die Preissteigerungen bei Gas und Strom sowie die Gasumlage ab Oktober. Zuerst würden das der Handel und die Gastronomie zu spüren bekommen. (tl) Schließung Der Automobilzulieferer Megatech Industries hat Ebersdorf im Saale-Orla-Kreis endgültig verlassen. Die Arbeitsverträge der 170 Mitarbeitenden endeten zum 31. Juli. Wie die Gemeinde mitteilte, wird nach einem neuen Unternehmen für das Gewerbegebiet gesucht. Megatech Industries war eine der ersten Ansiedlungen im Gewerbegebiet. Zuletzt hatte das Unternehmen Tür- Innenverkleidungen für den BMW X und andere Hersteller produziert. Lange Arbeitslosigkeit müssen die 170 Mitarbeitenden aber nicht befürchten. Die Arbeitslosenquote des Saale-Orla-Kreises an der bayrischen Grenze ist vergleichsweise niedrig. (tl) Aufschwung Thüringer Hotels und Gaststätten haben im ersten Halbjahr einen Aufschwung verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz im Gastgewerbe um durchschnittlich 63 Prozent, wie das Landesamt für Statistik errechnete. Die Zahl der Beschäftigten stieg um zehn Prozent. Dennoch sei das Vor- Corona-Niveau aber noch lange nicht wieder erreicht, hieß es. Bundesweit lag das Umsatzplus sogar bei rund 100 Prozent. Vor allem Hotels, Gasthöfe und Pensionen konnten von Januar bis Juni gute Zahlen vermelden. (tl) Thüringen 4 Fotos: Artalis/fotolia, Alexander Raths - stock.adobe.com REGIONALE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

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