WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 5/2022

54 Foto: Fraunhofer IOF Der Weltraum ist seit jeher ein großer Sehnsuchtsort für Forschende. Kein Wunder, denn dort verbergen sich die Antworten auf einige der ganz großen Fragen: Wo kommen wir her? Aber auch: Gibt es da draußen Leben? Und finden wir vielleicht irgendwo eine zweite Erde? Gerade in Zeiten globaler Erwärmung und Überbevölkerung stellt sich diese Frage dringender denn je. Optische und photonische Forschung liefern dabei Schlüsseltechnologien, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Vielfältige Space-Projekte am Fraunhofer IOF zeigen, wie sich mit geballtem Photonik-Know-how und unternehmerischer Partnerschaft Antworten für Gegenwart und Zukunft finden lassen. Sternstunden für Optik und Photonik aus Jena Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF liefert optische und photonische Technologien für wegweisende Weltraum-Missionen Luft- und Raumfahrt Lange haben Forschende sowie Astrofreunde rund um den Globus darauf gewartet. Am 11. Juli war es endlich so weit: Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) – das größte und leistungsstärkste Weltraumobservatorium, das die Menschheit bisher je ins All geschickt hat – sendete die ersten Bilder nach Hause. Es war ein Blick so tief ins Universum wie noch nie zuvor. Der im Foto festgehaltene Galaxienhaufen zeigte das Licht von Sternen, das zum Teil bis zu 13 Milliarden Jahren durch den Weltraum gereist war – und damit aus der Zeit des Urknalls stammt. Ein gigantischer Durchbruch in der Weltraumforschung. Einen Beitrag zu diesem Mammutprojekt leistete auch das Fraunhofer IOF: Das Institut hat hochpräzise Spiegel für ein Messinstrument gefertigt sowie ein Werkzeug zur Kalibrierung eines Spektrografen an Bord vom JWST entwickelt. Vom Blick in die Vergangenheit zu Antworten für die Zukunft „Es ist eine große Ehre für uns, bei solch einem wissenschaftlichen Großprojekt beteiligt zu sein“, kommentierte Prof. Dr. Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer IOF, den Start des Weltraumobservatoriums. „Unser Beitrag fußt dabei auf Kompetenzen, die seit der Gründung des Instituts im Jahr 1992 hier in Jena aufgebaut werden konnten.“ Die Beteiligung am James-Webb-Weltraumteleskop ist damit sicherlich das promi- nenteste, aber doch nur eines von vielen Space-Projekten, das mit Unterstützung Geballtes Photonik-Know-how für eine bessere Zukunft: Forschende des Fraunhofer IOF lassen ihr Wissen in vielfältige Projekte einfließen – hier das Spiegelteleskop für die ISS, entstanden in Kooperation mit SPACEOPTIX.

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